Das Herzstück der Europäischen Union ist der Binnenmarkt, der den freien Verkehr von Waren und Dienstleistungen, Arbeitskräften und Kapital gewährleistet. So wird auch Altöl über die Binnengrenzen der EU gehandelt, da es eine wertvolle Ressource darstellt, die zu Basisöl recycelt werden kann. Deutsche Aufbereiter haben in den letzten Jahrzehnten stark in den Ausbau von Aufbereitungskapazitäten investiert und decken ihren Altölbedarf angesichts sinkender Schmierstoffverbrauchs in Deutschland auch mit Zulieferungen aus dem Ausland. Zugleich decken Recyclinganlagen im europäischen Ausland ebenfalls ihren Altölbedarf mit Zukäufen in Deutschland. Es ist somit von enormer Bedeutung, dass ein freier Verkehr von Altöl gewährleistet ist.
Umso kritischer sehen wir daher Bestrebungen einzelner Mitgliedstaaten, ihr Land vom europäischen Altölmarkt abzuschotten und eigene, staatliche Systeme aufzubauen. Namentlich geschieht dies beispielsweise in Italien (Conou). Eine Einschränkung der grenzüberschreitenden Versorgung mit Altöl geht nicht zuletzt zulasten der Anfallstellen, wenn diese ihre gebrauchten Schmierstoffe aufgrund nationaler Abgabeverpflichtungen nicht an den Meistzahlenden abgeben können. Der BVA setzt sich daher mit Nachdruck für den freien Handel mit Altöl ein.